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IRAN
Fotogalerie Iran

Basargeschichten aus dem Iran

11/29/2015

5 Kommentare

Basare Iran
Die Basare Irans sind die Pulsadern jeder Stadt. Die Gerüche, die Farben, die Kostbarkeiten – Iran bietet die Vielfalt, die sich EuropäerInnen in ihren Träumen gerne ausmalen, wenn sie an Basare des Orients denken. Und bei aller märchenhaften Verzückung, die diese Märkte bei westlichen BesucherInnen auslösen können, bleiben die iranischen Basare vor allem authentisch. Von den touristisch geprägten Teilen der Basare Isfahans und Schiras ’ einmal abgesehen, ist hier nichts Show – zumindest noch nicht.
​Die Basare Irans haben uns immer begleitet, egal in welcher Ecke des Landes wir uns auch gerade herumgetrieben haben. Und auch nach so vielen Basaren, die wir mittlerweile zu Gesicht bekommen haben: Die Märkte sind jedes Mal aufs Neue ein Genuss für die Sinne. Auch im Iran verlieren die Basare leider an Bedeutung. Die gehobene Mittelschicht, die was auf sich hält, bevorzugt moderne Läden und auch moderne Einkaufszentren nehmen in Städten wie Teheran und Isfahan immer mehr Platz ein. Nichtsdestotrotz sind die Basare zu manchen Tageszeiten gesteckt voll und auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des iranischen bzw. orientalischen Stadtbildes. Die nach Gewerben aufgeteilten Gassen führen uns teilweise kilometerweit durch die Märkte, bei denen sich meist an irgendeinem Ende eine prächtige Hauptmoschee erhebt. Die eindrucksvollen Freitagsmoscheen von Yazd und Isfahan sind mit den Ausläufern des Basares verknüpft. Aber auch auf kleinere Moscheen und Heiligtümer stoßen wir immer wieder bei unseren Erkundungsmärschen. Die wohlhabenden Basaris waren meist tiefreligiös und so verwundert es auch nicht, dass viele Moscheen aufgrund von Stiftungen dieser Basaris entstanden sind. Die Basare in Iran sind sehenswert und vor allem riesig. Der Eingang zum großen Basar in Isfahan lässt sich mit dem Eingangsportal am Naqsch-e Dschahān-Platz gegenüber der Königsmoschee noch leicht finden, aber dann beginnt die große Verwirrung. Die Ausmaße des Basars sind kaum zu fassen. Immer größer ist er geworden und reicht heute schließlich sogar bis zur alten Freitagsmoschee, die immerhin 1,5 km vom Naqsch-e Dschahān-Platz entfernt ist. Einheimische helfen gerne weiter, wenn man sich vollends verirrt hat und einfach nur noch raus möchte.
Basar Kaschan
Basar Tabris
Katze im Basar Tabriz
​Gleich neben dem Golestan-Palast, ein Wahrzeichen Teherans, befindet sich der Eingang zum großen Basar Teherans und bei einem Besuch am späten Nachmittag kommt man gerade recht zur „rush-hour“. Das Gedränge und der Platzmangel erinnern an die Metro der Hauptstadt. Die IranerInnen sind allerdings recht höflich, sodass es eigentlich nie wirklich unangenehm wird und die Reihen voller Menschen lichten sich streckenweise auch immer wieder. Teherans Basar soll der größte Basar der Welt sein und wir glauben das gerne. Man bewegt sich irgendwo zwischen riesigen Teppichlagern, Elektrogeräten und Damenunterwäsche. In beinah jedem Laden wird fleißig um den Preis gefeilscht. Der Basar hier ist alles andere als touristisch. Hier erledigen IranerInnen einfach ihre Einkäufe von A bis Z. Letztlich suchen wir dann nach der Gewürzabteilung, denn ohne den iranischen Safran möchten wir nicht nachhause. Hier gibt es die Möglichkeit preiswert qualitativ hochwertigen iranischen Safran zu kaufen, der jedes Jahr in der Gegend um Maschhad geerntet wird.
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Getrocknete Rosenblüten im Basar von Schiras
​Zu den Basarbesuchen gehört auch, dass man nie weiß, wen man im nächsten Moment wohl begegnet und bei wem man um die nächste Ecke in einem Gespräch hängen bleibt. In Täbris zog ein Münzstand mit allerhand Schätze Andreas in seinen Bann. Der Besitzer war ein in die Jahre gekommener Herr, der uns gleich von Salzburg vorschwärmte, als wir meinten, wir wären von Österreich. Die Heimatstätte Mozarts, wie könnte man die nicht lieben als ein an Kultur und Musik interessierter Mensch und überhaupt die Landschaft und die Stadt, Salzburg wäre ein Traum. Vor vielen Jahren noch vor der Revolution wäre er dort gewesen, nur kurz, aber er habe es genossen. Was würde er nicht tun, noch einmal dorthin zu kommen. Irgendwann geht es dann doch um Münzen. Dass wir hier groß einkaufen, steht so und so nie zur Debatte. Der ältere Mann ist an Verkaufsgesprächen auch gar nicht interessiert. Aber so eine kleine Euro-Münze könnte ihm vielleicht Freude bereiten und schon fängt Andreas eine Münze heraus und drückt sie dem Herrn in die Hand. „ Ein Geschenk", meint Andreas. „Aber nein, sieh her, wir tauschen“, erwidert der Ladenbesitzer, der sich sichtlich freut und die Euro-Münze genau begutachtet. Kaum hat er eine passende Münze gefunden, packt Andreas ein paar andere für uns recht wertlose Euro-Münzen heraus und drückt sie dem Händler in die Hand. Dem alten Mann fehlen die Worte, so viele wunderbare Euro-Münzen auf einmal. Da müsse er noch iranische Münzen für uns suchen gehen. Wir winken ab, geben zu verstehen, dass wir recht glücklich sind mit der einen, die er uns schon gegeben hat, die Euro-Münzen von uns soll er als Geschenk betrachten. Nein, das möchte er nicht, wir tauschen und zum Tausch gehört, dass wir eine angemessene Gegenleistung bekommen. Er will ja kein Geschäft mit uns machen. Ein ehrlicher Tausch müsse das schon sein. Völlig aus der Ruhe gebracht, kramt er nach Münzen und siehe da, hier hat er noch eine für uns und da ist auch noch eine aus der Pahlavi-Dynastie und die da sollen wir auch noch nehmen. Ein breites Lachen macht sich bei ihm breit.
Basar Iran Schiras
Basar Iran Gewürze
​Zu Beginn dieses Beitrages habe ich davon gesprochen, dass bei den Basaren Irans nichts Show ist. Nun gut, eine Ausnahme gibt es wohl immer und so auch hier: die Teppichverkäufer . Wenn in einem Basar irgendjemand kleine Anflüge von Aufdringlichkeit zeigt, dann kann man sich gewiss sein, dass das Teppichgeschäft nicht weit ist. Und spätestens nach dem dritten Satz in Englisch, Deutsch, Mandarin, Spanisch oder was immer die BesucherInnen auch wünschen, ist klar, dass ein Tässchen Tee und ein hartnäckiges Verkaufsgespräch um die Ecke warten. Das Argument, man hätte zu wenig Geld für einen Perserteppich , zieht meist nicht. Denn 600 Euro wird man ja wohl noch übrig haben für einen der kleinsten Perserteppiche, die angeboten werden. Handeln ist ein Muss, aber bei den horrenden Preisen für qualitativ hochwertige Perserteppiche ist der Preis auch nach hartnäckigen Verhandlungen nicht wirklich zufriedenstellend. Die Idee als Souvenir, so einen kleinen Teppich mitzunehmen, schminken wir uns also bald ab. An möglichen Mitbringsel neben Safran und anderen Gewürzen fehlt es trotzdem nicht. Wer will kann allerhand Schnickschnack in den touristischen Teilen der Basare Isfahans und Schiras’ erwerben. Da ist für jede Preiskategorie etwas dabei. In beiden Städten finden wir allerlei Kunsthandwerk von den herrlich geschmückten Tellern und Vasen bis zu edlen Schachbrettern. Auch allerhand Textilien lassen sich hier kaufen.
Basar Iran Textilien
​Gerade in dem Basar der Basare Irans bemerken wir rein gar nichts von der erwähnten Aufdringlichkeit so mancher Teppichverkäufer. Dabei ist Täbris’ Basar das Eldorado für LiebhaberInnen orientalischer Basare und Perserteppiche.  Als wir durch das Gewirr der zahllosen Gassen irren, macht sich unweigerlich das Gefühl breit, in der größten Rumpelkammer persischer Kostbarkeiten gelandet zu sein. Hier gibt es Teppiche deren Preise den eines Kleinwagens in Europa locker sprengen und doch nur wie ganz gewöhnliche Teppiche aufeinander gestapelt sind. Die Teppichverkäufer hier interessieren sich gar nicht weiter für uns. Nicht, dass sie uns kein Lächeln schenken, aber wie potentielle KäuferInnen sehen wir wohl nicht aus. Die Teestände, die es neben der einen oder anderen Ansammlung von Teppichläden gibt, laufen auch Hochtouren. Ununterbrochen werden hier die kleinen Tässchen Tee getrunken. Auch wir werden für den gleichen Preis (1 Teetasse um die 20 Cent) versorgt. Wir gehen vorbei an riesigen Teppichlagern und in den einzelnen Passagen und Kuppelbauten scheinen sich immer mehr Teppiche zu türmen. Persiens Glanz scheint vereint im Anblick der feinen Gewebe, die vor nicht so langer Zeit großes Interesse bei westlichen KäuferInnen geweckt haben. Der Perser-Teppich-Boom hat abgenommen, was im persischen Haushalt noch als unverzichtbarer Bestandteil zu gelten hat, erfreut sich in Europa weniger Beliebtheit als noch vor 20 Jahren.
Teppiche im Basar Tabris
Täbris’ Basar ist etwas ganz Besonders, nicht umsonst ist er zum Weltkulturerbe erklärt worden. Wir haben das Glück nicht nur einmal hinter die Kulissen zu blicken und die Arbeiten im Hintergrund zu sehen. Während im unteren Geschoss des überdachten Basars die Verkaufsläden platziert sind, werden im Obergeschoss die notwendigen Arbeiten verrichtet. Hier werden die Muster für die kostbaren Perserteppiche auf Papier entworfen, bevor sie in mühevoller Kleinarbeit hergestellt werden. In rustikal wirkenden aber durch und durch charmanten Arbeitszimmern werden hier alte Teppichteile auseinander geknüpft, um sie wieder neu verarbeiten zu können. Der in die Jahre gekommene Herr, der uns über die das enge Stiegenhaus hinauf zu seinem Arbeitsplatz führt, spricht kaum ein Wort Englisch, aber das ist nicht notwendig. Seine Leidenschaft für seine Arbeit ist auch so spürbar. Voller Stolz zeigt er uns, worin sein Arbeitsalltag besteht. Der Basar dieser Stadt und seine charmanten Händler und Arbeiter ermöglichen uns so einen völlig neuen Einblick in die traumhafte Welt der Basare Persiens.
Mann mahlt Teppichmuster im Basar Tabris
Basar Tabris Fäden
Basar Teppichreste Verarbeitung
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Teppiche und Fäden im Basar von Tabris
​Dass die Basare vor allem auch architektonische Meisterwerke sind, wird spätestens dann bemerkbar, wenn man unter einem der reichlich verzierten Timches mit seinen Wölbungen und runden Fenstern steht. Das Malek Timche im Isfahaner Basar ist einer dieser Kunstwerke mit viel Liebe zum ornamentalen Detail. Die Timches sind die Schmuckkästchen der Basare. Und nicht zuletzt wegen dem Timche-ye Amin al-Dowleh  zählt Kaschans Basar zu einem der schönsten Basare des Landes. Auf unseren Reisen schlendern wir durch zahlreiche Basare des Landes und fast scheint es, als ob sich die Märkte gegenseitig übertrumpfen wollen, was Schönheit und Flair betrifft. Qom, die zweitheiligste Pilgerstätte für Shiiten im Iran, mag manchen, wenn überhaupt, nur wegen dem Heiligtum bekannt sein, aber auch hier wartet eines der schönsten Timches Irans auf staunende Gäste.
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Basar Kaschan
​Neben dem einmalig schönen Timche lässt Kaschans Basar noch mit einer weiteren Besonderheit aufwarten. Wenn man Glück hat und die richtigen Leute im Basar fragt, dann lässt sich der Basar auch vom Dach aus erkunden. Wir haben Glück. Schon spazieren wir gegen einen kleinen Obulus auf den Dächern des Basars entlang vorbei an den Kuppeln der Timches, durch deren Fenster sich tiefe Blicke in die reichlich verzierten Hallen eröffnen. Wieder zurück beim Timche-ye Amin al-Dowleh entdecken wir in der kleineren Nebenkuppel hoch oben ein neues Lokal. Eine unscheinbare Stiege hoch geht es vorbei an allerlei Kunsthandwerk, bis wir dann inmitten eines netten kleinen Cafes stehen mit Blick auf einen Teil des Timches. Mit den traditionellen Teestuben hat das hier freilich nichts mehr zu tun – zu exklusiv präsentieren sich Location und Getränkekarte. Schließlich gibt es zu dem halben Liter Rosenlimonade noch persische Leckereien und Kaschans Basar zeigt sich hier mit Abstand von seiner modernsten Seite.
Zusammenfassend ein paar Tipps für den nächsten Basarbesuch im Iran:

Safran : Während wir in heimischen Supermärkten für 0,1 Gramm Safran um die 3 Euro bezahlen, beläuft sich der Preis 2014 für 1 Gramm auf etwas mehr als 1 Euro. Preise ändern sich aber schnell und am besten lässt man sich einfach von auf der Reise liebgewonnenen IranerInnen helfen, wenn es darum geht, faire Preise für qualitativhochwertigen Safran zu bezahlen. Den besten und günstigsten Safran gibt es in Maschhad vor allem nach Herbst, wenn die neue Ernte da ist.

Datteln und Rosenwasser : Ein absolutes Muss für uns sind die unschlagbar köstlichen Datteln aus Bam und das literweise abgepackte Rosenwasser Kaschans . Am liebsten hätten wir unsere ganzen Gepäckstücke damit angefüllt. Der Preis für einen Liter Rosenwasser lag 2015 bei 1,80 Euro und ist damit wohl kaum vergleichbar mit heimischen Preisen.

Timches : Sie sind einfach zu schön, als dass BesucherInnen sie verpassen sollten. Nach dem einen oder anderen Timche gezielt zu suchen, macht sich bezahlt und die IranerInnen helfen gerne weiter und weisen BesucherInnen den Weg. In den Reiseführern stehen die jeweiligen Namen der Timches, es lässt sich also recht leicht erfragen.

Souvenirs : Dekorative Abschnitte des Basars wie wir es aus Schiras und Isfahan kennen, gibt es in Teheran nicht. Souvenireinkäufe erledigt man besser schon in Isfahan oder Schiras. Im Basar Teherans gibt es diesbezüglich rein gar nichts und auch in der restlichen Stadt ist die Auswahl sehr beschränkt.


Filmtipp: Basare der Welt - Teheran

http://www.ardmediathek.de/tv/Doku-ONE/Basare-der-Welt-Teheran/ONE/Video?bcastId=13980890&documentId=39615932 (verfügbar b is 21.12.2017)
Dieser Artikel ist Teil der Blogparade "Märkte aus aller Welt": www.reisebloggerin.at/2015/12/blogparade-maerkte-aus-aller-welt
5 Kommentare
Tabitha link
12/6/2015 07:12:43 am

Was für beeindruckende Bilder. Und ein nicht ganz alltägliches Reiseziel. Danke für die schönen Einblicke!

Antwort
Swanni link
12/13/2015 01:21:52 am

Wirklich wunderschöne Bilder und auch die kleinen Geschichten sind einfach zauberhaft! Da bekomme ich akutes Fernweh und ich kann es gar nicht mehr abwarten selber diese Märkte zu erkunden.
Ein wirklich schöner und ganz anderer Reiseblog, vielen Dank für diese tollen Einblicke :)
Alles Liebe
Swanni

Antwort
Gudrun link
12/14/2015 07:55:50 am

Vielen Dank für diesen tollen Beitrag aus einem Land, das schon lange auf meiner Liste steht. Die Bilder sind einfach nur WOW!

Antwort
Sabine von Ferngeweht link
12/23/2015 08:45:25 am

Wahnsinns-Bilder! Das ist eine Ekce auf der Welt, in der ich bislang noch so gar nicht gewesen bin. Sieht so aus, als müsste ich das irgendwann mal ändern ...

Antwort
inextenso link
12/23/2015 12:21:08 pm

Danke für deinen Kommentar! Freut mich immer wieder zu hören, wenn ich jemanden für Iran begeistern kann!

Antwort



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    Ein Beitrag geteilt von Priska Seisenbacher (@priska_seisenbacher_inextenso) am 3. Dez 2017 um 15:47 Uhr

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