Individuelles Reisen in Usbekistan - Visum, Transport und Unterkünfte
Usbekistans Tourismus steckt immer noch in den Kinderschuhen und dass, obwohl die touristische Infrastruktur im Land sehr gut ausgebaut ist, nette Restaurants und Hotels mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis bereitstehen.
Im Segment der Gruppenreisen verzeichnet Usbekistan einige Reisende, aber die Zahl der Reisenden, die das Land individuell entdecken, ist bescheiden. Dabei ist Usbekistan auch für Backpacker sehr einfach zu bereisen. Das Zug- und Busnetz ist bestens ausgebaut, die Menschen sind überaus herzlich und eine Reise nach Usbekistan ist noch dazu sehr günstig. Visum
Obwohl schon angekündigt, hat sich noch nichts daran geändert, dass ein Visum im Vorfeld bei der Botschaft beantragt werden muss. Visa on arrival gibt es noch nicht. Die ominöse Einladung in das Land ist allerdings nicht so genau zu nehmen. Einfach Formular ausfüllen, Bild und Pass mitnehmen oder abschicken. Die Bearbeitungszeit beschränkt sich zumindest in Wien auf zwei Wochen. Je nach Aufenthaltsdauer zwischen sieben und dreißig Tagen ist mit einer Summe von
60-80 Euro
zu rechnen.
Bei Usbekistan handelt es sich um eine der restriktivsten Diktaturen der Welt. Demnach ist es wenig überraschend, dass Journalisten/Journalistinnen nicht gern gesehen sind. Nähere Informationen zur Visaerteilung Österreich: www.usbekistan.at/de/services/erteilung-von-visa Deutschland: www.uzbekistan.de/de/konsularabteilung/vsa/visa-deutsche-staatsangehoerige Anreise
Die
Flüge
in die Hauptstadt
Taschkent
sind für gewöhnlich erheblich
teurer
als die nach Bischkek oder Almaty. Wer also mehrere Länder Zentralasiens kombinieren möchte, ist vermutlich mit einem Flug in eines der Nachbarländer Kirgistan (Bischkek) oder Kasachstan (Almaty) besser bedient. Für einen Flug nach Taschkent bieten sich je nach Standort die Fluglinien Aeroflot, Turkish Airlines, Air Baltic oder Uzbekistan Airways an.
Für den Zoll müssen zwei Formulare ausgefüllt werden. Auch hier nimmt es die Diktatur genau. Über Land gibt es mehrere mögliche Grenzübergänge , bei allen bleibt die aktuelle politische Lange zu beobachten: Tadschikistan nordwestliches Ende – Usbekistan nahe Taschkent: Oybek Tadschikistan nahe Duschanbe – Usbekistan nahe Termez: Denau/Tursanzade Tadschikistan nordwestliches Ende – Usbekistan Ferganatal: Kanibodom Kirgistan nicht weit von Osch – Usbekistan Ferganatal: Dostyk/Dustlyk Kirgistan nördlich von Osch – Usbekistan Ferganatal: Uschkurgon Kasachstan Turkestan – Usbekistan nahe Taschkent: Chernyaevka Kasachstan südwestliches Ende – Usbekistan nahe Aralsee: Tazhen Turkmenistan – Usbekistan: Schavat/Daschogus Transport
Um von A nach B zu kommen, stehen für den Weg zwischen den größeren Städten
Busse
bereit, die eine sehr preisgünstige Variante darstellen, aber die meiste Zeit in Anspruch nehmen.
Schneller und bequemer unterwegs ist man mit den beliebten Sammeltaxis namens Marschrutka . Bezahlt wird pro Sitz im PKW, wenn das Auto voll ist, kann es losgehen. Die Preise für solche Sammeltaxis sind erschwinglich. Für die Fahrt von Chiwa nach Buchara beispielsweise kann man mit 15 Dollar pro Nase rechnen. Der Vorteil ist, dass die Fahrer Reisende direkt vom Hotel abholen und haargenau dorthin bringen, wo sie möchten. Im Gegensatz zu den Taxis müssen Zugtickets schon etliche Tage vor der Abreise an einem Ticketschalter in der Stadt oder am Bahnhof selbst gebucht werden. Dafür ist auch die Vorlage des Reisepasses notwendig. Durch Nachtzüge lassen sich Leerstrecken überbrücken. Wesentlich billiger als die Sammeltaxis sind die Zugtickets oft nicht. Über die Abfahrtszeiten kann man sich bei advantour informieren. Wenn man sich sukzessive von Taschkent nach Chiwa fortbewegt, muss man in Chiwa die gleiche Strecke von rund 1000 km wieder nach Taschkent zurücklegen und kommt dabei bei den gleichen Stationen vorbei wie schon am Beginn der Reise. Daher bevorzugen viele mittlerweile einen Inlandsflug von/nach Urgench, das wenige Kilometer von Chiwa entfernt liegt. Uzbekistan Airways fliegt an den meisten Tagen dreimal täglich, teilweise zwischen 40 und 80 Euro . Der Terminal für Inlandsflüge ist nicht weit vom internationalen Terminal in Taschkent entfernt, damit darf die Taxifahrt auch nicht die horrenden Summen kosten, die gerne verlangt wird. Unterkünfte
Zusätzliche Kontrolle und Bürokratie des Staates zeigt sich bei den
Registrierungskarten
. Von jeder offiziellen Unterkunft gibt es diese beim Check-Out. Bei der Ausreise müssen theoretisch für alle Nächte die gesammelten Registrierungskarten vorgelegt werden können. Wenn die eine oder andere Nacht fehlt, ist das nicht weiter schlimm.
Für 20-30 Euro gibt es Doppelzimmer in einfachen, aber netten Unterkünften. Ein Einzelzimmer bekommt man auch schon teilweise ab 10 Euro . Die beste Auswahl an Unterkünften ist wie so oft auf booking.com zu finden. Die Auswahl in den Städten ist groß und es ist für jede Preis- und Anforderungskategorie etwas dabei. In Samarkand waren wir mit dem nahe am Registan gelegenen Bahodir Hotel sehr zufrieden. Mittlerweile gibt es auch ein Bahodir 2 (Hotel Abdu) . Reisende Frauen
Entgegen mancher Vorbehalte, die immer wieder einmal auftauchen, weil es sich um ein muslimisches Land handelt, hat eine (allein-)reisende Frau
nichts zu befürchten
und kann sich frei bewegen. Kurze Shorts und Tanktop empfehlen sich wie in den allermeisten Ländern trotzdem nicht. Gespräche mit Männern müssen nicht gescheut werden und die usbekischen Frauen selbst sind sehr präsent im öffentlichen Leben. (Spät-)Pubertierende Ausreißer gibt es immer.
Die Menschen vor Ort
Die Menschen in Usbekistan sind sehr
gastfreundlich
und
unkompliziert
mit viel Sinn für Humor. In der Regel sind sie hilfsbereit und ehrlich, was natürlich nicht für Taxifahrer gilt. Aber prinzipiell kann man sich darauf verlassen, dass einem geholfen wird, wenn man in einer Zwickmühle steckt.
Russisch
zu sprechen hilft ungemein, weil dann jede Sprachbarriere gebrochen ist.
Eigen- und Besonderheiten
Usbekistan ist und bleibt eine Diktatur und geht nicht nur mit Einheimischen unliebsam um, wenn der Verdacht auf
journalistische
Tätigkeit
besteht.
Schon die Einfuhr von Drohnen ist illegal. Es kursieren Berichte, dass eine Touristin aufgefordert wurde, ihre Drohne mit Steinen zu bewerfen und zu zerstören, als sie in das Land einreisen wollte. Essen
Manche Reisende klagen in Usbekistan immer wieder über
Durchfall
. Zentralasien hat einen schlechten Ruf diesbezüglich und verglichen mit Tadschikistan und Kirgistan stellt Usbekistan nicht unbedingt die größte Gefahr dar an Durchfall zu erkranken.
Sofern man in ansprechenden Restaurants der Städte Chiwa, Buchara, Samarkand und Taschkent isst, lässt sich die Unannehmlichkeit sogar leicht vermeiden . Es gibt bessere Küchen als die Zentralasiens, aber gegen das usbekische Nationalgericht Plov oder Pilaw (Reisfleisch mit Karotten) lässt sich kaum etwas einwenden, außer dass es wieder einmal Fleisch enthält. Lag’man , die beliebten Nudeln mit Fleisch, die Teigtaschen namens Manti oder Dimlama , ein Gemüse-Fleisch-Eintopf, bilden da keine Ausnahme. Demnach haben es VegetarierInnen etwas schwer in Zentralasien. Währung und Einkaufen
Die Währung Usbekistans nennt sich
Som
. Lange erhielt man auf dem Basar einen besseren
inoffiziellen Wechselkurs
. Neuestens soll der Unterschied zwischen dem inoffiziellen und offiziellen Kurs allerdings ausgeglichen worden sein. US-Dollar sind immer gern gesehen, oft kann damit bezahlt werden.
In Usbekistan gibt es schöne Handwerkskunst von Miniaturmalereien bis zu feinen Textilien. Wer sich für Miniaturmalerei interessiert, wird vor allem in Buchara fündig. Buntbemalte Keramik gibt es in Chiwa, Buchara und Samarkand. Chiwa bietet eine große Auswahl an Handpuppen, während die Auswahl an feinen Stoffen in Buchara sehr schön ist. Jedenfalls bietet sich die Hauptstadt am allerwenigsten an, um derlei Einkäufe zu tätigen. Reiseroute
Eine genaue Beschreibung einer möglichen Reiseroute gibt es unter
Usbekistan Reiseroute - Die Seidenstraße.
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3 Kommentare
Hallo Priska & Andreas,
Antwort
Liebe Bettina,
Antwort
Bettina
11/5/2017 04:44:00 am
Super! Lieben Dank für die schnelle und gute Nachricht!
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